Die Geschichten zu meinen Bildern …

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Wie werden Bilder richtig scharf?

Abendflug einer Lachmöwe – Rheinauen bei Au am Rhein

Nikon D200 – AF  300mm  f4,0 – ISO 320 – f4,0 0 ev – 1/60 sec. – Gitzo-Stativ 

Scharfe Bilder:
Ein Thema, das – wenn es nach der Werbung der Fotoindustrie geht – gar kein Thema mehr sein soll!

Immer mehr Autofocus-Felder in den Kameras mit Servo- oder Continous-Autofokus, schnelle Ultraschallmotoren – und trotzdem werden manche Aufnahmen nicht so hundertprozentig scharf?

Also eins nach dem anderen:

1. Für richtig scharfe Bilder geht nichts über ein stabiles Stativ!

2. Automatiken verstehen (lernen)!
Was macht denn mein Autofokus, beim scharf stellen? Welchen AF-Modus hab ich eingestellt?

3. Richtig scharf stellen!
Immer auf die Augen fokussieren! Die Kamera kann nicht wissen, was ich scharf haben will.

4. Üben, üben, üben!

Zuerst muss ermittelt werden, ob Verwacklungsunschärfen oder falsche Fokussierung die Ursache des Problems sind!

Verwacklungsunschärfen treten auf, weil z.B. die Belichtungszeit zu lange gewählt wurde (wenig Licht, lange Brennweiten, lange Verschlusszeiten, u.s.w.). In diesem Fall gilt – für Fotos aus der Hand – die Faustregel:

Verschlusszeit = 1/Brennweite

D.h. bei einer Brennweite von 300mm (ggf. + Cropfaktor durch APS-C Sensor (Nikon 1,5 / Canon 1,6)) – also z.B. 450mm bzw. 480mm Brennweite sollte mit einer Verschlusszeit von 1/450 bzw. 1/480 sec fotografiert werden. Das ergibt an der Kamera eine Verschlusszeit von 1/500 sec.

IS / VR & Co.
Diese Zeiten können durch den Einsatz von Bildstabilisatoren (ImageStabilizer (Canon) oder Vibration Reduction (Nikon)) um ca. 2-3 Stufen verlängert werden. Allerdings ist es immer ratsam, sich trotzdem (soweit möglich) an diese Formel zu halten!

Wenn es sich um Fehlfokussierungen handelt – der klassische Fall: Hintergrund ist total scharf, aber die Person im Vordergrund leider total verschwommen 😉 dann erst mal Trockenübungen machen, bevor man sich an Flugbilder von Greifvögel den Spaß verdirbt.

Also:

– man suche sich (vorerst) ein ruhendes Objekt, das nicht flüchten kann

– stelle den automatische Wechsel der Autofokusfelder ab und das mittlere Autofokus-Messfeld manuell ein. Hier handelt es sich i.d.R. um einen Kreuzsensor, der  auf waagerechte und senkrechte Strukturen scharf stellt (im Gegensatz zu den Liniensensoren). Moderne Kameras, wie z.B. die Canon 7D haben nur noch Kreuzsensoren verbaut, die hervorragend funktionieren.

– dann noch auf  One-Shot-Betrieb (bei Canon) oder AF-S (bei Nikon) stellen  – also kein Servo-AF oder AI-Focus (für diesen Test) verwenden

Dann auf eine Stelle mit viele Kontrast scharfstellen.

Genau auf diesem Punkt (siehe rotes Fokusfeld) muss die Schärfe liegen!
Ist das nicht der Fall, könnte es auch sein, dass am Objektiv ein Fehler vorliegt. Man spricht hier von Front- oder Backfokus. Solche Fehler können z.B. durch Justierungstoleranzen oder durch Abbildungsfehler entstehen. Wenn das der Fall ist, muss das Problem noch genauer untersucht werden. Hierzu gibt es Testbilder die man unter ‚kontrollierten Bedingungen‘ abfotografieren kann. Handelt es sich tatsächlich um ein Fokusproblem, dann würde ich das Objektiv direkt zum Hersteller schicken, um es justieren zu lassen!

Aber sehr oft handelt es sich um persönliche ‚Stockfehler‘ – wie man im Eishockey sagen würde …

Wenn der Fokus „sitzt“, kann es losgehen, mit der Fotojagd nach beweglichen Motiven – unter Einsatz von Servo-AF, AF-Spotmessung, AF-Zonenbetrieb, AF-Messfeldwechsel, u.s.w.
Viel Erfolg dabei!

Das macht natürlich mehr Spaß, als Eishockey-Figuren zu fotografieren … 😉

Und wer nicht damit klarkommt, kann ja immer noch den AF abschalten und manuell fokussieren! Das geht natürlich auch immer noch, und mit der Lupenfunktion im Live-View lässt sich die Schärfe prima am Display kontrollieren.


Fotografieren im Nebel

Höckerschwäne im Nebel - Fermasee, Rheinstetten

Zu meinen absoluten Lieblingsthemen gehört das Fotografieren im Nebel.

Im Nebel herrscht eine ganz besondere Atmosphäre.
Alles wird reduziert, die Farben, die Geräusche, der Horizont verschwindet.
Oft kehrt dann absolute Stille ein.
Das ist in unserem dicht besiedelten, kleinen ‚Ländle‘ nicht so selbstverständlich 😉
weil fast immer störende Geräusche zu hören sind. Hier ein Bagger, da ein Flugzeug oder der Autolärm …

Das Fotografieren in solchen Bedingungen ist nicht ganz so einfach. Das Fokusieren muss manchmal manuell erfolgen, wenn der Autofocus keine Kontraste oder Angriffspunkte mehr findet. Die Belichtung muss manuell korrigiert werden, sonst hat man sprichwörtlich den ‚Nebel des Grauens‘ auf den Bildern.

Nebel am Fermasee, Rheinstetten

Kormorane schemenhaft im Nebel