Graureiher im letzten Licht
Graureiher am Rhein – erste Erfahrungen mit den neuen Tamron SP 150-600mm f5-6,3 Di VC USD
Nach meinen ersten, vielversprechenden Tests an der Canon 5D III hat mich interessiert, wie sich das hochgelobte Objektiv an einer APS-C Crop-Kamera (Faktor 1,6) schlägt. Immerhin kommt diese Kombi auf 960 mm Brennweite!
Das ist schon ein Wort und soviel Brennweite, dass man sich den scheuen Graureihern gut nähern kann, um diese auch formatfüllend fotografieren zu können – ohne die Tiere zu verscheuchen.
Graureiher (Ardea cinerea) – Rheinauen bei Au am Rhein, Deutschland
Canon 7D – Tamron SP 150-600mm f5-6,3 Di VC USD – ISO 320 – 600mm – f6,3 – 1/250
Das Objektiv macht wirklich viel Spaß, ist Spritzwassergeschützt, hat einen Bildstabilisator (VC Vibration Compensation) und einen Ultraschallmotor (USD Ultrasonic Silent Drive). Schön wären 2 Gewindebohrungen an der Stativschelle, zum besseren Schutz gegen verdrehen der Schnellwechselplatte. Die Feststellschraube der Stativschelle ist entgegen meiner Canon-Stativschelle schräg nach oben anstatt nach unten gerichtet. Das finde ich nicht ganz optimal gelöst.
Graureiher (Ardea cinerea) – Rheinauen bei Au am Rhein, Deutschland
Canon 7D – Tamron SP 150-600mm f5-6,3 Di VC USD – ISO 320 – 600mm – f6,3 – 1/400
Bei solchen Lichtverhältnissen könnte man natürlich gut 1 oder 2 Blenden mehr Lichtstärke vertragen, aber dafür muss man schon rund den 10-fachen (!) Preis für die deutlich schwereren Lichtriesen auf den Ladentisch blättern 😉
Mit knapp 2 kg Gewicht ist das Tamron noch gut tragbar und bietet viel Flexibilität.
Graureiher (Ardea cinerea) – Rheinauen bei Au am Rhein, Deutschland
Canon 7D – Tamron SP 150-600mm f5-6,3 Di VC USD – ISO 100 – 600mm – f18 – 1/8
Um die unruhige Strömung des Wassers weicher darzustellen, habe ich bei diesem Bild eine relativ lange Verschlusszeit verwendet. Die Reiher halten wirklich erstaunlich ruhig ihre Stellung, ansonsten wäre so eine Aufnahme nicht möglich.
Diese Aufnahmen sind alle vom Stativ entstanden. Zu dem Bildstabilisator kann ich noch nicht viel sagen. Die seitlichen Bedienelemente (AF/MF, Stabilisator ON/OFF und die AF-Beschränkung FULL oder 15m bis unendlich) fallen leider etwas flach aus und sind mit Handschuhen nicht optimal zu bedienen.
Graureiher (Ardea cinerea) – Rheinauen bei Au am Rhein, Deutschland
Canon 7D – Tamron SP 150-600mm f5-6,3 Di VC USD – ISO 100 – 600mm – f6,3 – 1/250
Dieser Kollege hier ist umringt von Mücken, und blickt ziemlich verblüfft in meine Richtung.
Das Objektiv ‚Made in China‘ wirkt insgesamt sehr wertig und gut verarbeitet. Der Autofocus funktioniert treffsicher, schnell und leise.
Die Abbildungsleistung ist vor allem an der Canon 5D III nach meinem Ermessen sehr gut.
Aber irgendwo muss sich der hohe Preisunterschied natürlich auch negativ bemerkbar machen:
Bei extremen Lichtverhältnissen (sehr heller Hintergrund) zeigen einige Aufnahmen leichte chromatische Aberrationen, also Farbsäume am Übergang hell/dunkel. Vignettierungen konnte ich bisher noch nicht feststellen.
Soweit mein erster Eindruck nach den ersten ca. 300 Aufnahmen.
Wie sich das Objektiv in der rauhen Natur halten wird – vor allem bei widrigen Umständen und nach oftmaligem Zoomen – muss sich noch zeigen …
Herbst in den Bergen
Landschaftsfotografien in den herbstlichen Bergen
Bunte Birken – Hahntennjoch, Tirol, Österreich
Canon EOS 5D Mark III, EF 17-40mm f/4L – ISO 100, 17mm, f/13, 1/80
Fichten, Bergkiefern und Birken – Angerletal , Tirol, Österreich
Canon EOS 5D Mark III, EF 70-200mm f/4L IS – ISO 200, 111mm, f/8, -0,67ev , 1/250
Lärchen im Gegenlicht, auf dem Weg zur Hanauer Hütte – Angerletal , Tirol, Österreich
Canon EOS 5D Mark III, EF 70-200mm f/4L IS – ISO 200, 85mm, f/4, -0,67ev , 1/1000
Bunter Farn im Wald – Hochimst, Tirol, Österreich
Canon EOS 5D Mark III, EF 17-40mm f/4L – ISO 640, 37mm, f/11, 1/40
Vom Nebel verhüllte Bergwelt – Engadin, Schweiz
Lieber in Schwarzweiß …
Canon EOS 5D Mark III, EF 70-200mm f/4L IS – ISO 200, 200mm, f/4, 1/500
–
Bei dem nächsten Bild stellt sich die Frage für mich nicht 😉
Herbstliches Pappelblatt mit Regentropfen – bei Zams, Tirol, Österreich
Canon EOS 5D Mark III, EF 70-200mm f/4L IS mit Zwischenring EF 25 – ISO 200, 111mm, f/11, -0,67ev , 1/25
Die einzige Zitterpappel weit und breit, auf dem sog. ‚Burschl‘ am E5 bei Zams, Tirol, Österreich
Canon EOS 5D Mark III, EF 70-200mm f/4L IS – ISO 200, 116mm, f/4 , 1/250
Einfach immer wieder schön in Tirol!
Dolomiten in Schwarzweiß
Landschaftsfotografie in Schwarzweiß – Dolomiten, Südtirol.

Blick vom Sella Joch zum Grödner Joch mit der Geisler Gruppe im Hintergrund
Canon EOS 5D Mark III, EF 70-200mm f/4L IS – ISO 100, 70mm, f/11 -0,67 ev, 1/320
Tolle Ausblicke bieten sich entlang der vielen Passstraßen.
Intensiver wird es allerdings auf Wanderungen in den Bergen oder Tälern in der fantastischen Landschaft.
Am Pragser Wildsee ist es leider extrem überlaufen – aber trotzdem schön. Daher gilt es früh aufzustehen um wieder weg zu sein, wenn die Menschenmassen anrücken.
Und noch ein Bild in Farbe:
- Karersee mit Latemar
Canon EOS 5D Mark III, EF 17-40mm f/4L – ISO 100, 17mm, f/11, 1/80
Auch am Karersee tummeln sich sehr viele Menschen. Erstaunlich welche Anziehungskraft ein so kleiner, bunter See haben kann.
Kunstwerke in Eis
Muster, Formen und Strukturen in Eis – Unikate modelliert von der Natur
Frostige Temperaturen bis -10° C ließen über Nacht eine ca. 2 – 3 mm dünne Eisschicht entlang der überschwemmten Wälder entlang des Hochwasserdamms am Altrhein entstehen. Die abgeholzten Wälder geben im Winter oft ein jämmerliches Bild ab. Wenn man aber genau hinsieht bieten sich jede Menge interessante Details an denen die Meisten einfach vorbei gehen. Ein genauer Blick lohnt sich aber!
Chaos oder Kunst? Natur.
Verschiedenste Formen – keine gleicht der anderen.
Je länger man das Eis betrachtet, desto mehr Details tauchen auf – sogar Buchstaben.
Bereits gegen Mittag begann das Eis nach der Einstrahlung der Sonne einzubrechen und die Formen verschwanden im Hochwasser.
SONY RX100 und CANON 5D Mark III

SONY DSC RX 100
Ich wollte einige Testaufnahmen mit der kleinen SONY RX100 machen, um die Ergebnisse mit einer ausgewachsenen Spiegelreflexkamera zu vergleichen. Also auf zu einem meiner Lieblingsgebiete, dem Naturschutzgebiet Bremengrund zwischen Au am Rhein und Rheinstetten.
Nach dem kurzen Spaziergang viel mir zuerst ein Auto auf, das gleich neben dem nicht zu übersehenden Schild ‚Naturschutzgebiet‘ geparkt war. Dann die Absperrung: Bitte nicht weiter gehen – Jagdbetrieb – Lebensgefahr!

Jagdbetrieb, Lebensgefahr, Bremengrund gesperrt – Canon EOS 5D Mark III, EF 17-40mm f/4 USM L
Da kamen auch schon die anderen Wagen der Jäger angefahren. Auf meine Frage, was sie denn jagen wollen, kam ein knappes: „Sauen!“. Eine Treibjagd auf Wildschweine mitten am Tag! Die Jäger gaben mir 10 Minuten, dann sollte ich die Furt wieder verlassen. Also schnell Stativ aufgebaut, einige Aufnahmen und dann in Deckung 😉
Um es vorweg zu nehmen: die Bildqualität der kleinen Sony ist gut. Die hohen Kontraste bei dieser leichten Gegenlichtaufnahme sind kein Problem.

Leichte Gegenlichtaufnahme – SONY RX 100
Allerdings waren der RX100 schnell die -2°C zu kalt und auf dem Monitor erschien eine lapidare Meldung: „Aus- und dann wieder einschalten.“ Beides hat aber nicht funktioniert!?!
Keine Chance gegen die CANON 5D Mark III oder die CANON 7D, die sich selbst im harten Wintereinsatz bei -30°C überhaupt nichts anmerken lassen und einfach weiter funktionieren!
Nach einer kurzen Erholung im warmen Auto und einmal Akku raus und wieder rein, hatte sich die kleine SONY dann wieder erholt. Die Kamera ist gerade mal 10cm breit, 3,6 cm tief (genau: Breite 101,6 mm, Höhe 58,1 mm, Tiefe 35,9 mm), wiegt incl. Akku 240 g und passt prima in eine Jackentasche. Das Aluminiumgehäuse wirkt insgesamt sehr hochwertig.

SONY RX 100

CANON EOS 5D Mark III
Grössenvergleich der beiden ungleichen Kameras.

Kormorane, Graureiher, Enten und Möwen auf der kleinen Insel im Fermasee
Canon EOS 5D Mark III, EF 400mm f/5.6 USM L
Am Ufer des Fermasees war es dann doch etwas ruhiger als im Jagdgebiet und schnell zeigte sich nach den ersten Aufnahmen, dass der Monitor der SONY RX100 im Sonnenlicht einfach keine Chance gegen den hervorragenden Sucher der CANON 5D Mark III hat. OK, der Vergleich ist sicher nicht ganz fair, aber der Anspruch der kleinen SONY mit dem 1″-Chip, 20 Megapixel und dem lichtstarken F1,8 Carl Zeiss Vario-Sonnar Objektiv zielt ja eindeutig auf gute Qualität. Das waren für mich neben der Jackentaschengröße die Kriterien für diese Kamera – als Ergänzung, zu den beiden CANON 5D und 7D.

Making Of … – die ‚große‘ CANON aufgenommen mit der ‚kleinen‘ SONY RX 100
Hier sieht man am oberen Bildrand Schwächen beim Übergang der feinen Aststrukturen in den hellen Himmel. Mit den Bildern aus der 5D3 nicht zu vergleichen. Hier kommt der CANON der Vollformatsensor und auch die Grösse der Pixel entgegen.
Deutlicher wird es noch, wenn man die Größen im direkten Vergleich zum klassischen Dia sieht:
Das Carl Zeiss Objektiv der RX 100 mit 28-100mm Brennweite hat eine Lichtstärke von 1,8 im Weitwinkel bis 4,9 im Telebereich.
Die Lichtstärke ist allerdings nicht mit F1,8 bei einer DSLR vergleichbar. Durch die geringere Sensorgröße bleibt effektiv nur F4,9-13,4. Daraus lässt sich die begrenzte Möglichkeit der von SONY beworbenen ‚wunderschönen Unschärfeeffekte‘ ermessen.
In der Mitte des Zoombereichs also bei ca. 65mm Brennweite ist die maximale Blende nur noch F3,5. Die F1,8 sind nur am Anschlag bei 28mm möglich.Im Vergleich zu den Massenkameras mit noch kleineren Sensoren ist das trotzdem sehr gut!
Sehr cool ist die Panoramafunktion, die JPEG-Dateien im Format von ca. 70 x 15 cm liefert. RAW-Files werden hier keine erzeugt. Die Ergebnisse auch ohne Stativ sind erstaunlich gut. Für professionelle, großformatige FineArt-Prints würde ich trotzdem immer auf die 5D3 zurückgreifen, aber für Aufnahmen auf die Schnelle ist das Ergebnis absolut OK.

Fermasee / Panorama – Sony RX 100
Das Drehrad vorne am Objektiv ist gut gelöst und kann mit vielen Einstellungen belegt werden. Ich regle damit hauptsächlich die Belichtungskorrektur, u.a. wenn der Miniaturblitz bei Portraits zum Einsatz kommt.
Die RAW-Files (.ARW Dateigröße ca. 21 MB) lassen sich mit Aperture (noch) nicht öffnen. Dafür kann SONY natürlich nichts und Apple ist diesbezüglich bekanntlich etwas träger als Adobe.
Das Menü ist selbsterklärend, die Tasten können konfiguriert werden. Allerdings lassen sich die zu klein geratenen Tasten mit Handschuhen nicht bedienen. Das Wählrad dagegen ist sehr gut. Was mich genervt hat war die Hilfeanzeige, die nach jeder Umstellung des Aufnahmemodus mit ‚OK‘ bestätigt werden musste. Das lies sich aber schnell über den Menüpunkt ‚Hilfe zum Moduswahlkn.‘ abschalten. Im Display lassen sich Gitterlinien und eine Wasserwaage einblenden, was zur Verhinderung eines schrägen Horizonts sehr sinnvoll ist.
Das Aufnahmeformat lässt sich auf 3:2, 4:3, 16:9, 1:1 einstellen, das ist mir aber nicht so wichtig, da ich das alles später in Aperture einstelle. Ich fotografiere immer im Format 3:2!
Die vielen möglichen Bildeffekte und Video’s habe ich noch nicht getestet, ist mir persönlich bei dieser Kamera aber auch nicht so wichtig. Zum Bildrauschen bei höheren ISO-Werten kann ich leider noch nichts sagen.
Der Spaßfaktor und die Bildqualität der CANON 5D Mark III ist für die kleine SONY aus meiner Sicht unerreichbar. Dagegen passt die 5D halt nicht in eine Jackentasche! Insgesamt ist es schon erstaunlich, was die ‚Kleinen‘ heute alles können!
Für den Anfang hat mir das erst mal gereicht – die wichtigen Aufnahmen habe ich dann doch lieber mit der 5D3 gemacht:

Detail am Ufer – Steine, Schilf, Eis – HDR aus 3 Aufnahmen, direkt aus der Kamera
CANON EOS 5D Mark III, EF 100mm f/2.8 USM Macro

Making Of … – CANON EOS 5D Mark III im Einsatz – Sony RX 100

Making Of … – CANON EOS 5D Mark III im Einsatz – Sony RX 100

Making Of … – CANON EOS 5D Mark III im Einsatz – Sony RX 100
Fazit:
Ich sehe die Sony RX 100 als Ergänzung zu der Qualität, Schnelligkeit und den vielfältigen Möglichkeiten meiner DSLR mit ihren Wechselobjektiven im Weitwinkel, Tele, Makro, u.s.w. sowie als Point-and-Shoot, falls der Fotorucksack zu Hause bleiben muss. Im Gegensatz zu den PEN, NEX, N1 oder M -Modellen ist aus meiner Sicht die sehr kompakte Größe der Pluspunkt. Das ist aber reine Geschmacksache!