Urzeitkrebse in den Rheinauen
Durch das Rheinhochwasser sind aktuell auch einige Wiesen entlang der Hochwasserdämme des Rheins überflutet. Das ist Zeit für Urzeitkrebse!
Der Flossenfloh Limnadia lenticularis:
Dieses knapp 1 cm kleine Exemplar ist ein Weibchen, das die Eier ‚auf dem Rücken‘ trägt. Der Limnadia lenticularis gilt bei uns als so gut wie ausgestorben und kommt in Mitteleuropa nur noch am nördlichen Oberrhein (und wenigen Ausnahmen) regelmäßig vor. Alle anderen Fundorte sind sehr unbeständig. Ihr Auftreten ist kurzfristig und manchmal über Jahre ausbleibend. Ihr extremer Lebensraum sind ephemere (temporäre) Kleingewässer oder Überschwemmungsflächen, die oft nur wenige Wochen überhaupt als „Gewässer“ zu bezeichnen sind.
Etwas größer als die Limnadia sind die Urzeitkrebse Triops cancrifromis:
Die Tiere stammen wirklich aus der Urzeit und sind älter als die Dinosaurier!
Der älteste Fund eines fossilen Feenkrebses ist über 500 Millionen Jahre alt.
Auf dem Rücken schwimmen die Tierchen an der Wasseroberfläche auf der Suche nach Nahrung. Bei Elchesheim-Illingen kommen die Triops in großer Anzahl auf überfluteten Ackerflächen vor.
Auf der Suche nach den kleinen Urzeitkrebsen bei Au am Rhein:
Unter der fachmännischen Leitung der beiden Biologen Prof. Dr. Andreas Martens und Dipl. Biol. Karsten Grabow vom Institut für Biologie an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe war am vergangenen Sonntag ein kleines Team zu einer ‚Urzeit‘-Exkursion unterwegs.
Jurassic World im Miniaturformat in den Rheinauen 😉
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