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Die Qual der Kamerawahl

Welche Kamera ist die richtige Wahl?

Eine Digitalkamera – is klar! Aber welche?  Das sind unendliche Diskussionen in der Mittagspause – stimmt’s Kollegen???

Die Auswahl ist riesig – von der kleinen Point-and-Shoot, über Four-Thirds, Compact Camera oder Spiegelreflex (DSLR).

Die neuen Compact Cameras wie z.B. die SONY NEX-7 bieten laut Herstellerangaben DSLR-Qualität im Taschenformat und Flexibilität dank Wechselobjektiven. Hier ein Größenvergleich:

Kleiner ja! Leichter ja! Aber spielt das die große Rolle???
Das Objektiv an der NEX-7 ist nicht weniger klobig als das große 2,8/24-70 an der Canon 7D (klar, die Brennweite ist nicht wirklich vergleichbar).
Die Sonnenblende des 24-70 wirkt riesig (ist sie auch – aber gut!).

Aber die kleine Kombi ist nix für die Hosentasche – und auch nicht für große Männerhände.
Und wenn schon Kameratasche, dann kann ich auch gleich meine DSLR mitnehmen.
Die hat für mich einfach unschlagbare Vorteile in der Bedienung – nach wie vor!

Aber so ne kleine Kamera, die man immer dabei haben kann wäre ja nicht schlecht, oder?

Also:

Point-and-Shoot:

Vielleicht doch lieber eine richtig kleine Kamera, wie die Canon S95 oder die neue S100? Oder Nikon’s Coolpix-Serie oder Sony, Panasonic, Olympus und wie sie alle heisen …
Die haben halt immer noch den kleinen Sensor, der das größte Bildrauschen liefert und sind leider immer noch langsam.

Die optimalen ‚Gut Wetter-Kameras‘ für die Hosentasche. Aber wehe das Licht wird weniger …

Four-Thirds:

Das relativ neue System liefert mit Kameras wie der Panasonic GH-2 oder der Olympus-PEN-Serie eine unbestritten gute Bildqualität.
Aber parallel zu einem DSLR-System mit Wechselobjektiven macht das für mich (!) keinen Sinn.
Wenn es hauptsächlich auf Gewicht und Größe ankommt, und die Spiegelreflex daher ausscheidet sicher eine gute Wahl!

Großer CMOS Sensor:
(6,3 mal größer als die bisherige Canon-G-Serie – annähernd APS-C)

Bildqualität auf DSLR-Niveau verspricht auch Canon mit seiner neuen G1X mit großem CMOS-Sensor (14,3 Megapixel) und kompaktem Metallgehäuse – ohne Wechselobjektive.
Die Canon G1X – mit nagel neuem Sensor und mit Klapp-Monitor – ausgereiftes und erfolgreiches Konzept der G-Serie – vielfach erprobt?
Das ist (m)eine wirkliche Alternative parallel zu (m)einem DSLR-System.
Schade nur, dass das diese Kamera nur 28mm und kein 24mm Weitwinkel hat …

APS-C-Sensor – DSLR oder Compact Camera:

Eine kleine Spiegelreflex wie die Nikon D3100, D5100 oder die Canon 600D?
Die haben schon tolle Features, aber oft einen ‚ausbaufähigen‘, langsamen Autofokus und ’nur‘ ein Plastikgehäuse. Nix für die rauhe Natur!

Dann doch die Mittelklasse wie die Nikon D7000? Dann kann’s ja auch ne Sony NEX werden? Oder dann doch eine Four-Thirds?

Wann zum Teufel kommt endlich die Canon 7D MarkII, denn die normale 7D ist ja schon wieder alt – die kaufen wir nicht (mehr) 😉 – oder erst recht wenn die MarkII da ist und dadurch die alte billiger wird …

Vollformatsensor:

Hie hat NIKON heute die Messlatte sehr hoch gelegt: Nikon D800 mit 32 Megapixel!
(Zum Vergleich: die D700 hat gerade mal 12 Megapixel!) Bildqualität, die dem Mittelformat nahe kommen soll.

Die neue Canon 5D Mark III  gibt es immer noch nicht! Verdammt – wann kommt die endlich? Noch im Frühjahr oder doch erst im Herbst zur Photokina?
Was werden die unverzichtbaren Features sein? Wieviele Megapixel sind angesagt?

Bitte Canon: Es ist ja eigentlich ganz einfach:
Übernehmt doch einfach Autofocus und Gehäuse von der 7D und baut einen neuen Vollformat-Chip wie Nikon ein! Fertig!!!

Dann stehen ja noch die ganz teuren – äh großen, absoluten Profikameras wie die Canon 1DX oder die Nikon D4 zur Debatte. In so eine investieren?

Ne, für das Geld kauft meine Frau lieber einen gebrauchten Kleinwagen! Mir persönlich sind diese Kameras zu groß und wenn man viel zu Fuss unterwegs ist,  einfach zu unhandlich.

Alles klar? Blickt noch jeder durch mit den 4/3 XY 50.000D8XXMarkIIIII?

Es ist eigentlich ganz einfach: Irgend eine Kamera in die Hand und runter von der Couch!

Dann gibt es ja noch die Alternative: ‚Back to the roots‘

Stabile Gehäuse, faszinierende Mechanik – ohne viel Schnick-Schnack!
Aber halt auch ohne Schacht für eine Speicherkarte 😉 – 100 Jahre alt – tolle Mechanik.
Und sogar Blende und Verschlusszeit lassen sich einstellen …

Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!
Und ist (manchmal) auch nicht wirklich ernst gemeint …

Gewidmet F.P.N. – der jetzt immer noch die Qual der Wahl hat!

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Wie fotografiert man Sonnenuntergänge?

Ich wurde gefragt, wie und wo man am besten Sonnenuntergänge fotografiert.
Was verwendet man dazu? Stativ, ja oder nein – welche Blende, Filter u.s.w.?
Also hier einige Informationen dazu … Ich hoffe sie helfen ihnen/euch weiter.

Sonnenuntergang am Unden bei Tived - Västergötland, Schweden

Sonnenuntergang am Unden bei Tived - Västergötland, Schweden

Wo:
Das gibt es natürlich unendlich viele Möglichkeiten. Im Gebirge, an einem See, am Strand, …
Neuseeland, Hawaii, Patagonien, Scandinavien … Mir würden viele Orte einfallen!
Es müssen aber nicht immer die bekannten oder exotischen Locations sein. Das geht auch in der heimischen unspektakulären Umgebung.

Sonnenuntergang am Fermasee bei Rheinstetten, Baden Deutschland

Sonnenuntergang am Fermasee bei Rheinstetten, Baden Deutschland

An fremden Plätzen muß man manchmal die Aufnahme planen, um dann, wenn sich interessantes Licht bietet, zur richtigen Zeit auf der richtigen Seite eines Sees oder eines Berges zu sein. Dazu können Kompass, Landkarte, Google-Earth, Maps o.ä. hilfreich sein.

Wie:
Wie ‚man‚ das fotografiert, kann ich hier nicht sagen.
Ich kann nur beschreiben, wie ich das mache, und jeder andere kann das auch!
Mit Sicherheit gibt es viele, die das komplett anders machen – auch das ist mit Sicherheit gut – oder besser!
Also einfach mal ausprobieren und auch mal die ‚Regeln‘ bewusst brechen.
Ein Sonnenuntergang muß nicht immer knallig orange-rot sein,
sondern sieht auch in Schwarz-Weiss gut aus.

Sonnenuntergang am Nulltjärnarna, Vålådalen - Jämtland, Schweden

Sonnenuntergang am Nulltjärnarna, Vålådalen - Jämtland, Schweden

Was braucht man dazu?

Kamera
Das tut heute eigentlich jede Kamera, von der professionellen Spiegelreflexkamera (DSLR), bis runter zu den Einsteigermodellen und Kompaktkameras.

Objektiv
Hier wird es schon interessanter.  Bei Sonnenuntergängen haben von Weitwinkel, bis zum Teleobjektiv eigentlich alle ihre Daseinsberechtigung. Je nach Motiv. Die Lichtstärke spielt eigentlich auch nicht die große Rolle, so daß es auch die günstigen Kit-Objektive tun. Es müssen also keine Profiobjektive sein. Wer die hat, natürlich umso besser!

Beispiel mit dem Teleobjektiv – in diesem Fall 300 mm Brennweite und Blende f4

Sonnenuntergang bei Dietmansried - Allgäu, Deutschland

Sonnenuntergang bei Dietmansried - Allgäu, Deutschland

Beispiel mit dem Weitwinkelobjektiv – in diesem Fall 17 mm Brennweite und Blende f16

Sonnenuntergang am Kallsjön - Jämtland, Schweden

Sonnenuntergang am Kallsjön - Jämtland, Schweden

Bei kleiner Blende (d.h. je größer der Blendenwert), wird die Sonne sternförmig dargestellt!

Beispiel mit mittlerem Zoomobjektiv (70-200) – in diesem Fall 93 mm Brennweite und Blende f4 – ohne Stativ mit IS

Sonnenuntergang bei Lysøysund - Sør-Trøndelag, Norwegen

Sonnenuntergang bei Lysøysund - Sør-Trøndelag, Norwegen

Stativ / Bildstabilisierung
Wann immer möglich benutze ich mein Stativ! Nur Stabil muß es sein!!! Diese billigen, klapprigen 40,- EUR Teile kann man getrost im Schrank lassen.
Ich habe 2 GITZO-Stative, aber es gibt auch von MANFROTTO, VELBON und den ganzen anderen Herstellern sehr gute Stative.
Letztendlich ist das Geschmacksache, und jeder muß für sich das Richtige finden.

ACHTUNG: VR oder IS abschalten, wenn ein Stativ zum Einsatz kommt.
Es sei denn, ihr habt so ein 40,-EUR-Teil mit einer meterhoch ausgefahrenen Mittelsäule, dann doch besser Stativ weglassen und IS  einschalten. 😀

Sonstiges
Fernauslöser, kann sein, muß aber nicht. Zur Not tut es auch der Selbstauslöser an der Kamera.
Spiegelvorauslösung hat nicht jede Kamera, wenn eure Kamera das Feature hat, dann einschalten!
Alles was der Verwacklung entgegen wirkt ist gut für scharfe Bilder. Besonders bei langen Brennweiten.

Was ist einzustellen?

Automatikprogramme
Die heutigen Kameras haben tolle Automatiken und Motivprogramme. Ich nutze sie nicht. Weder bei der Belichtung noch bei ISO oder Weissabgleich.
Besonders letztere sind mit Vorsicht zu geniessen. Da es durch das wenige Licht zu relativ langen Verschlußzeiten kommen kann, versucht die Automatik dagegen zu steuern.

ISO:
Ich stelle einen niedrigen ISO-Wert (100 oder 200) ein (ohne Stativ ggf. etwas höher), um wenig lästiges Bildrauschen zu bekommen. Die glücklichen Benutzer einer Vollformat DSLR können hier natürlich großzügiger sein, aber bei den kleinen Kompaktkameras ist eigentlich bei ISO 400 Ende – für meinen Geschmack jedenfalls. Auch wenn die Hersteller da anderer Meinung sind.  Zur Not gibt es ja noch Software, die das Bildrauschen wieder reduzieren kann.

Weißabgleich:
Ich benutze in ca. 90% meiner Bilder die Einstellung ‚Blitz‘. Dadurch bleiben die Farben wie sie wirklich waren. Mir sind die Automatikbilder oft zu ‚blaustichig‘.

Farbfilter:
Nein danke! – Ich benutze keine Farb- und keine Polfilter! Manchmal einen Grauverlauf oder Graufilter, aber nicht bei Sonnenuntergängen.

Dateiformat:
Ich fotografiere immer in RAW. Dieses Format speichert einfach viel mehr Bildinformationen als JPEG. Wer die ‚ausgefranzten‘ Histogramme (z.B. bei der Tonwertkorrektur) schon mal gesehen hat, der weiß was ich meine.
Die RAW-Konverter wie Aperture, Lightroom, u.s.w. bieten großartige Möglichkeiten, die Rohaufnahmen zu entwickeln. Einfach mal ausprobieren!!

Belichtungsreihen (Exposure Bracketing):
Sofern die Kamera dieses Feature bietet, kann eigentlich nichts mehr schief gehen, was die Belichtung angeht. Einfach einige Belichtungsreihen (z.B. -2, -1, 0 , +1, +2) machen und gemütlich daheim die besten Ergebnisse aussuchen und den Müll wieder beseitigen.

Vielleicht läßt sich ja aus der Belichtungsreihe sogar noch ein gutes HDR-Bild machen …
Wer dieses Feature nicht hat, kann über die manuelle Belichtungskorrektur arbeiten.
Zur Not kann man auch über die Bildbearbeitung nachregeln.

ACHTUNG: Nicht immer auf die Anzeige im Kameradisplay verlassen. Zuhause am Monitor kann das Bild ganz anders aussehen.
Wer Histogramme lesen kann, sollte diese nutzen um die Belichtung zu kontrollieren.
(Dazu mal irgendwann mehr …)

Wann:
Die besten Farben gibt es manchmal auch erst nach Sonnenuntergang, als nicht zu früh das Equipment wegpacken und lieber noch 30 Minuten warten.

Sonnenuntergang bei Sankt Anna - Östergötland, Schweden

Sonnenuntergang bei Sankt Anna - Östergötland, Schweden

So, ich hoffe, ich hab nichts vergessen.
Also, immer schön den Himmel beobachten und raus in die Natur!
Viel Freude beim nächsten Sonnenuntergang.
Fernsehen ist nichts gegen einen unvergesslichen Sonnenuntergang!

Und im Gegensatz zu einem Sonnenaufgang muss man nicht so früh aufstehen … 😉

Sonnenaufgang am Lusen, Bayrischer Wald, Deutschland

Sonnenaufgang am Lusen, Bayrischer Wald, Deutschland